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Sonntag, 16. August 2009

Rodeo in Johnson City

Am 2. Tag hier sagte meine Gastmutter, dass am Freitag ein Rodeo sei. Also probierte ich ueber die Woche viele Huete aus, um auch passend gekleidet zu sein. Leider waren mir die "richtigen" Cowboyhuete meiner Gastfamilie alle zu klein, weshalb ich mich mit einem Strohut begnuegen musste. Mit dabei waren meine Gatseltern, Muina(eine austauschschuelerin aus Ramallah/Palestina), die wir in der Schule kennen gelernt hatten und ihre Gastschwester Kirsten.

Auf dem Weg nach Johnson City, kamen wir an Stonewall, Heimatstadt von Lyndon B. Johnson vorbei und haben den Main Entrance zur Johnson Ranch gesehen, die glaub ich ziemlich gigantisch ist. Dann kamen wir in Johnson City an. Das Rodeo dort war zum Anlass der Blanco County Fare. Countys sind hier so etwas wie Landkreise mit coolerem Namen und viele haben einmal im jahr Fare. Das ist so aehnlich wie Kirmes, Volksfest, Miss Wahl und Gemuesewettbewerb zusammen. Mein County, mit dem schoenen Namen Gillespie hat naechste Woche Fare und ich werde mit meinem gastvater, im Oltimer in der Parade mitfahren.

Wir haben Tickets gekauft und sind reingegangen. Die Arena war ungefaehr so gross wie das Suedstadion in Koeln mit einer kleineren Tribuene auf einer Seite. IN der Arena, haben wir die Schultzes getroffen. Die Mutter ist die Repraesentantin meiner Organisation in Fredericksburg. Die Schultzes, haben eine Austauschschuelerin , die seit zwei Jahren bei ihnen war und jetzt bald wieder zurueck fliegt.

Wir sind zu einem Zaun an der Seite, der Arena gegangen, um die Kaelber zu begutachten, die in verschiedenen Disziplinen gefangen werden muessen und haben dort einen jungen Cowboy getroffen der Rick hiess und beim Bull Riding mitmachen sollte.

Als wir uns wieder hingesetzt hatten, ging es los. Die Nationalhymne wurde gesungen, es wurde gebetet und der erste Wettkampf ging los. Der erste Wettkampf bestand darin, dass Cowboys aus wilden Pferden reiten mussten und sich laenger als 8 Sekunden auf ihnen halten mussten. Das sah ziemlich gefaerlich aus und war es warscheinlich auch. Es folgten ein paar andere Wettkaempfe in denen zum Beispiel Kaleber mit dem Lasso gafangen werden mussten.


An dieser Stelle, moechte ich auf die Menschen hinweisen, die um mich herumsassen. Im Nachhinein erklaerte mir meine Gastmutter, dass ein ziemlich genaues Abbild der amerikanischen Gesellschaft um uns herumsass. Hinter uns die Schultzes, die perfekte amerikanische Familie, die aktiv ist, zwei Kinder hat und immer in die Kirche geht. Links vor mir Mutter und Vater mit drei kindern, die alle mal gut in Dickekinderabnehmcamp gehen koennten, mit T-Shirts die so gross waren, dass man problemlos Werberbanmderolen fuer einige hundert Fussballstadien machen koennte und noch ein paar Rollen Wolle uebrig gehabt um sich einen warmen Schal zu stricken. Direkt vor mir ein Typ der aussah, als wuerde er als Koenig der Texaner kandidieren. Von unten nach oben: Stulpenstiefel samt Sporen, darueber eine enge Cowboyjeans mit Schlag und ein hemd mit ein paar Aufnaehern drauf. Das meiste kleine USA-Fahnen und ein Aufnaeher auf dem Ruecken mit dem Schriftzug "US ARMY" von der einen Schulter bis zur anderen. Auf dem Kopf ein Prachtstueck von Hut. Neben ihm seine Begleitung. So gebraeunt, dass es wirklich nicht mehr feierlcih war, ebenfalls Stulpenstiefel und einen Rock, der auch als unterer Teil eines Bikinis durchgegangen und selbst dann kein besonders konservativer gewesen waere. Rechts neben meinem Gastvater, eine Gruppe von einigen jungen Frauen von Anfang bis Ende zwanzig, vermutlich Schwestern samt Mama und jede mit ein bis zwei eigenen Kindern, keine Vaeter in der Naehe. Eine von ihnen, war wohl die Freundin von Rick, dem Cowboy den wir vorher getroffen hatten. Vor dem Rennen hatten sie sich gestritten und es war so ausgegangen, das er auf den Boden spuckte und wegging. Ich glaube, es ging darum,m dass sie nicht wollte, dass er wirklich Bull Rided.

Bull Riding.

Das Horse Riding war schon nicht besonders zart gewesen, aber als der erste Bulle samt Cowboy aus dem Gatter kam, dachte ich : entweder diese Jungs sind extrem mutig, extrem dumm, oder extrem lebensmuede. Es muss etwas mehr als etwas von all diesen dingen gewesen sein, denn selbst der Duemmste, der Mutigste, oder derjenige, der nicht besonders viel vom Leben haelt, macht sowas nicht freiwillig. Man stelle sich Bullen vor, die jeden Kleinbus in Groesse und Gewicht locker in die Tasche stecken und alll ihre Kraft darauf verwenden, die Cowboys abzuwerfen. Und Cowboys, die auf sowas reiten und auf jeden Fall abgeworfen werden. Es ist nur eine Frage der Zeit. Es gab zum Glueck nur einen ernsthaft verlezten.
Insgesamt war es schon super, aber die Leute, die sowas machen muessen bekloppt sein.

1 Kommentare:

Liiiisaaaaaa hat gesagt…

Da schickt man die Kinder in die große, weite Welt, auf dass sie Vorurteile abbauen - und dann bestätigen sie sie.

Eieiei.